15.10.20

Ich schaue rein: Ist es drinnen besser?

Ich schaue raus: Ist es draußen besser?



Wie schaut es aus, wenn es gut ist? 

Was sieht man dann, wenn man reinschaut?

Was kann man sehen, wenn man rausschaut?

Wann ist es gut? Wann ist es endlich gut?



Kann man mich sehen? 

Wie schau ich aus wenn es gut ist? 

Kann man sehen, dass es gut ist?





Wenn es gut ist, dann hab ich die Liebe im Leben. Weil egal was los ist 

im Leben, schlimm oder langweilig - ich will immer die Liebe. 

An manchen Tagen ist es dringender als an anderen.


Ich tue so als würde ich meiner Schwester per Skype mehr Mehl in die 

Schüssel schütten. 

Hinter mir hängt ein Poster mit einem Pony an der Wand, unter dem 

Pony steht Liebe.





Draußen ist bei mir so viel los, hierhin und dort. 

Ich sehe Menschen und Arbeit. Ich sehe fast zu viel. 


Draußen: Ich leuchte. 


Es strahlt nicht nach innen, es reicht nicht. 


Komm ich rein, wird das Leben so klein. 

Ich bin allein. Ich kann es mir nicht erarbeiten, nicht erlaufen, nicht 

erkaufen.






Draußen: 

Die Kleingärtner, sie schimpfen viel. Entweder Schnecken oder viel zu heiß. Was regen sie sich so auf? 

Das ganze Jahr Blütenpracht. Drinnen: Hauptsächlich leuchtende Fernseher, sonst sind meistens die 

Rollos unten. Oder jemand spült ab. Die Spülen sind oft in Fensternähe. 


Halb drinnen, halb draußen: 

Ein Mann wird den Sommer über immer brauner. Er hat die Haare und den Bart wie Asterix und auch 

nie ein Hemd an. Meistens steht er auf dem Balkon, manchmal auf der Brücke neben dem Wirtshaus, 

wo es oft nach Sauerbraten riecht. Er raucht sehr viel.






Manchmal frag ich mich, ob es schön wäre, schon fertig zu sein. Zurückzuschauen. Aber ich hab keine 

Nostalgie in mir, ich bin nicht sentimental. Es ist immer nur jetzt.


Gehen. 

Alles stehen und liegen lassen. Das Fenster offen, egal welche Wetter kommen werden, zum Beispiel 

Sintflut. Kein Tee mehr in der Kanne, nur noch Kalkränder, weiß und braun. Es kümmert nicht. 


Man kann mich nicht mehr sehen. Aber wo bin ich hingegangen? Bin ich nicht mehr? Ich will nicht 

gehen. Ich will nicht raus, ich will rein.


Ich denke mir, wäre mein Leben ein anderes - ich wäre ein glücklicher Mensch.













Ich hab was für BARBARA SOPHIE HÖCHERLs Falkensteiner Kulturrundgang 2020 geschrieben und an die Schaufenster von einem leerstehenden Kaufhaus gepappt. Es ist ein bisschen schief geworden, aber das passt, finde ich.

Asterix ist inzwischen vollständig bekleidet, es ist kalt geworden. Ich hätte nicht gedacht, dass er sich so anzieht. Spitze Lederschuhe, hellgrüne Daunenjacke. Er ist kaum mehr wiederzuerkennen.

Mit dem ZFKK haben wir auch noch drei kleine Vitrinen befüllen dürfen und endlich hab ich das mit der Spiegelfolie und dem DAVID BOWIE machen können. Jetzt ist das also auch vollends ausgereizt. 


Die Barbara ist ziemlich toll.

1.10.20

Ich hab so viele Fotos vom Sommer, jetzt wo der Regen kommt, jetzt wo der Herbst kommt, jetzt wo nicht weiß was ich sonst so machen soll - jetzt schau ich mir die alle an.


Die @supertrinski hat was organisiert wie Lockdown war. Sie ist sehr oft zur Bäckerei Teufel in der Ostengasse gegangen und hat sich so ganz allmählich den Zugang zu dem kleinen Schaukasten gesichert, der da mit dazugehört. Kurz hat es so ausgeschaut, als würd es nicht klappen, aber das war nur gelogen, weil sie da mit @mamasagtmirzl heimlich an einer GEBURTSTAGSÜBERRASCHUNG für mich gearbeitet hat. Seitdem gab es da noch mehr Geburtstagsüberraschungen, die waren alle so enorm, die Elsa meint, toppen lässt sich das nächstes Jahr eigentlich nur noch indem wir uns ein Pony schenken. Seitdem waren wir da generell oft, eigentlich immer und nicht nur weil Geburtstag war. Das ist dann nämlich das ZENTRUM FÜR KURZE KUNST geworden. Erst waren wir mit Abstand da, dann mit immer weniger. Mit Marmorkuchen vom Bäcker, mit Pizza vom Tarantinos, eigentlich immer Pizza mit riesigem Rucola drauf, nach jeder Verni, an der Donau. An der Donau, da wo sonst die Touristenschiffe liegen, da wo sonst wirklich keiner hingeht. Aber jetzt sind keine da Touristen und wegen den ganzen Steinen ist es an einem Abend nach einem Sonnentag optimal aufgeheizt dort, alle wollen hin. Mit alkoholfreiem Rotkäppchensekt - aus Gründen - und mit Sektkorkenschießen, eigentlich schießen wir immer Sektkorken. Mit den Nachbarn aus der Ostengasse, ohne die Nachbarn. Manchmal hat die Kristin ihre temporary tattoos dabei gehabt, die waren gern gesehen. Das ZFKK macht Freude und Freunde und meistens heißt es Zf*ck, also unter uns. Und in der Nacht dann Brand, wegen der Pizza und dem Knoblauch. 

Ich kann auch die Bäckerei Teufel nur empfehlen, oder besser gesagt die Bäckerin Teufel - die Quarkbällchen sind so gut, quarksauer, fettig und Zucker, die kommen direkt aus der Hölle (sprich: höchstes Lob). Und im Sommer gabs da diese mit Erdbeer und Rhabarber gefüllten Sachen, kreuzförmig eingeschnitten, bester Blätterteig und klar, obendrauf Fett und Zucker. Und die Teile mit den Pekannüsschen drauf und dem Ahornsirup innen drin... Also wenn ihr da seid, vor 15 Uhr, unter der Woche, dann holt euch was.

Die ELSA UND DER SAMUEL waren auch schon drin im Fenster, die haben selbstverständlich danach auch eine PIZZA gegessen. Ich hab mir schon zwei mal was überlegt, was mit DAVID BOWIE und was mit KLOROLLEN. Die Stadt hat mich auch eine Litfaßsäule in eine leere Klorolle verwandeln lassen, Corona und so. An dieser Säule waren wir auch oft, Kristin hat da vor mir den DOM in den Urlaub geschickt. Wir waren definitiv sehr viel öfter dort als man sonst an einer Litfaßsäule ist und bleibt, vor allem wenn da wirklich viele Autos vorbeifahren. Man hat sich da sogar zufällig getroffen, hat nicht mal was ausmachen müssen. Hab ich sogar einmal unbemerkt fotografiert, wie sich da unverhofft jemand ins Bild schleicht. Find ich ein gutes Foto. 



Eigenwerbung und Werbung, unbezahlt, da Namensnennungen.